Sonntag, 17. April 2016

[2016.04.04] Tag 11: Toei Kyoto Studio Park


Eigentlich wollten wir am Montag unsere verrückte Idee in die Tat umsetzen, für einen Tag schnell nochmal nach Tokyo zu fahren. Aber nachdem wir gesehen haben, dass am Abend nur noch Züge fahren, wo wir hätten nochmal in Osaka umsteigen müssen und dass es dann ziemlich spät geworden wäre, haben wir unseren Plan niedergelegt und haben stattdessen entschieden nach Kyoto zu fahren.

Unser Ziel für diesen Tag war der Toei Uzumasa Eigamura bzw. Toei Studio Park. Das war auch etwas, was schon seit langem auf meiner Liste stand, aber zeitmäßig nie zu realisieren war.
Es handelt sich dabei um einen Filmpark, der besonders für Liebhaber japanisch-historischer Serien und Filme interessant ist. Aber er ist auch ideal, um einen kleinen Einblick in das „alte Japan“ zu bekommen.
Wenn man großes Glück hat, wird man sogar Zeuge eines richtigen Filmdrehs. Doch so viel Glück hatten wir an diesem Tag leider nicht.

Wir sind wieder von Shin-Kobe mit dem Shinkasen Hikari gefahren. Vorher haben wir uns am Bahnhof noch unser Frühstück geholt. Sandwich mit kalten Cappuccino der Marke Rilakkuma.^^ Alles sehr lecker gewesen. Hoshi hat sich dann auch noch Pockys gekauft, in die ich ja schon laaaange verliebt war. Sie hat sich jedoch erst an diesem Morgen in sie verliebt.^^

Es gab einen kurzen Stopp in Shin-Osaka, bevor wir dann in Kyoto innerhalb von 30 Minuten ankamen.
Von der Kyoto Station stiegen wir in die Sagano JR Line. 10 Minuten später waren wir an der Hanazono Station angekommen, wo wir noch ein Stückchen laufen mussten. Aber dank eines kurzen Blicks aufs Navi fanden wir gut dorthin.

Gegen 11 Uhr sind wir angekommen und haben uns schnell ein Ticket gekauft.
Es ist ein gut überschaubarer Park, nicht zu groß dass man Zeitnot hatte auch ja alles zu schaffen, aber auch nicht zu klein, so das man sich schnell langweilte.
Es war auch nicht sehr viel los. Wenn man bedenkt, dass im Rest Kyotos wahrscheinlich Touri-mäßig die Hölle los war, genossen wir die Ruhe im Studio Park. Auf manchen Bildern siehst's sogar oft so aus, als ob niemand außer wir dagewesen wären. XD War aber nicht so ^__~

Hach~ ich als Fan des alten Japans war natürlich hin und weg. Es hatte einen total schönen Flair, vor allem auch mit der Kirschblüte noch dazu. Zunächst gingen wir durch die Yoshiwara Street, das damalige Rotlicht Milieu.


Allgemein konnte man in viele Häuser und sich anschauen, wie die Häuser damals ausgestattet waren. Es gab auch ein Filmset der Serie Heiji Zenigata. Leider kenne ich das Programm nicht, müsst ich mal googeln.
Aber einfach wundervoll, auch die kleinen Gassen waren so toll nachgebildet.


Als wir um die Ecke gingen sahen wir an dem einen Haus ein Samurai angelehnt. Kein Mensch war sonst zu sehen, man hätte meinen können man ist in einem Taiga-Drama eingetaucht. XD
Er winkte manchen Leuten zu, damit sie um die Ecke gehen, da dort etwas vor sich ging.
Wir gingen auch einmal hin und sahen, dass es auf der Straße eine kleine Vorführung gab.
Zusehen war ein Shinsengumi (hier wurde er von einer Frau gespielt), wie dieser mit jemanden anderen kämpfte. Hach~ beeindruckend! I LOVE IT!!!




Später wurden an gleicher Stelle noch Kinder in den Ring gezogen, die dann auch gegen die Samurais kämpfen konnten, da diese ihre Familie "bedrohten". XD


Als wir gehen wollten entdeckte ich einen jungen hübschen Samurai hinter mir und mir kam der Gedanke, dass wir unbedingt noch ein Foto mit einem machen müssen.
"Aber das kann man ja später machen", sagten wir uns, "wir gehen erste einmal weiter".
Leider fanden wir diesen Samurai, den ich so gut fand, nicht mehr, stattdessen haben wir ein Foto mit einem etwas älteren Samurai gemacht. Das Foto ist aber auch richtig klasse geworden, welches ihr dann im späteren Verlauf des Eintrages sehen dürft. ^__^


Wir gingen dann zunächst zum Plaza, wo wir einen Ninja über die Dächer krochen sahen. Wir fragten uns zuerst „Ist der echt??“, aber nein, war er nicht. Es war eine Puppe. Aber trotzdem cool gemacht.^^


Dort gab es auch einen schönen Platz wo Mummel rauchen konnte. Das war unter einem großen wunderschönen Kirschbaum, der schon sehr viele Blüten verloren hatte. Es sah wunderschön aus, wie Schnee.

Hoshi fand auch dort ihre begehrte Münze ^__^


Danach gingen wir über die Nihonbashi Brücke, die recht steil war, und kamen dann irgendwann am Nakamuraza Theater an. Dort gab es einige Aufführungen und wir hatten Glück das gerade eine begonnen hatte. Wir gingen promt herein.
Die Aufführungen die es gab waren alle frei, nur für die extra Attraktionen wie das Ninja House, der Irrgarten oder Haunted House musste man noch drauf zahlen.




Es war eine Aufführung eines Straßen Performers der Edo Periode, dessen Humor man erst einmal verstehen musste, was natürlich für Nicht-Japanischsprechende recht schwer war. Er zerschnitt zum Beispiel ein Blatt in Einzelteile und wollte dann demonstrieren, wie er sich mit dem gleichen Katana sein Arm aufschlitzt. Die Blutspur war dann letztendlich drauf geschminkt, was er auch so schön demonstrierte.

Weiter ging es zum Location Studio, wo einem demonstriert wurde, wie ein Jidaigeki-Film (Film geschichtlichen Inhalts) gedreht wird.
Auf der Bühne hinter Glas war ein Regisseur und zwei Darsteller. Der Regisseur erklärte uns alles und gab den Schauspielern immer Anweisungen, wie sie die Szene zu spielen hatten. Wie die Szenen in einem Film oder Serie aussehen würde, konnte man anhand eines Bildschirmes beobachten.

Dort zeigte man uns auch wie sie zum Beispiel alle vier Jahreszeiten vor die Kamera bringen.
Sie probten dann auch einen kleinen Kampf, wo sie durch die Luft sprangen oder Waffen durch die Gegend warfen.
Zum Schluss wurde alles, was geprobt wurde, an einem Stück vorgeführt. Natürlich mit einem lustigen Ende. Da hat der Ninja einfach mal den Samurai umgebracht, obwohl das vollkommen anders im Drehbuch stand. Natürlich sollte der Samurai heldenhaft siegen. XD
Sehr sehr interessant, fanden wir alle einfach nur sehr klasse und topp!!

 

Danach gingen wir weiter und schauten was wir uns noch alles angucken konnten und wo wir alles auch rein wollten. Der Eintritt in die einzelnen Attraktionen kostete immer 500 Yen pro Person. Wenn man alles mitmachen würde, wäre das recht teuer. Es sei denn man kauft sich das Spezial-Ticket, was nur ein wenig teurer war als der normale Eintritt. Aber leider haben wir davon erst später erfahren.
Wir wollten es uns aber auf keinen Fall nehmen lassen und steuerten direkt auf das Haunted House zu, ohne das Mummel wusste, was wir vor hatten. Hehehe xD


Am Eingang, nachdem wir bezahlt haben, wurde uns zunächst ein paar Anweisungen gegeben, dass wir nicht filmen oder fotografieren dürfen.
Als wir drei rein gingen wurde uns nochmal ein kleiner Film gezeigt, der uns darauf hinwies, was uns dort drin erwartet und das wir bedenken sollen, dass es auch nur Menschen sind, die uns da erschrecken. Gut zu wissen, ne? ^_~
Ja und dann ging die Tür auf. Wir hakten uns alle ein und schritten voran.
Whoah~ es war zu genial, Leute! XD
Es war ein sehr kleines Haunted House und man war denke ich nach 10 Minuten wieder draußen. Also nicht zu vergleichen mit der 1 Stunde im Haunted House im FujiQ Highland. Aber dafür passierte auch viel mehr
Wir schrien des öfteren mal, erschreckten uns und wollten oft einfach nur durchrennen. XD
Da kam von oben kalte Luft oder hinter dir ging die Tür auf und jemand rannte auf dich zu.
Am grusligsten fand ich den altjapanischen blutverschmierten Raum, wo überall Puppen saßen und man hörte das Kichern eines Kindes. Project Zero lässt grüßen! Da hat ich echte Gänsehaut. XD
In dem Moment ging natürlich hinter uns die Tür auf, ein grummeliges „Whaaa~“ war zu hören und wir sind dann einfach nur gerannt! XD

Es war so genial! Definitiv ein kleines Highlight für uns und des Parks gewesen.
Unsere Hände zitterten danach sogar ein wenig xD

Nach dieser tollen Darbietung sind wir weiter im Park herumgelaufen, sind in den einen oder anderen Souvenir-Laden rein, haben ein bisschen was gekauft und hatten dabei immer die Uhr im Blick, da wir die Ninja-Show nicht verpassen wollten.
Doch bis dahin war noch jede Menge Zeit, so entschieden wir uns in das dazugehörige Restaurant zu gehen.
Da ich an dem Tag weniger experimentierfreudig war aß ich nur klassische Pommes. Mummel aß Hamburger und Hoshi bestellte sich aus versehen ein Kinder-Menü ^^“


Danach hatten wir auch noch ein wenig Zeit uns die Gegend anzuschauen, bevor wir dann zurück zum Nakamuraza Theater gingen, wo die beliebteste Show vorgeführt wurde. Die Ninja Show. Eine akrobatische Aufführung gemischt mit etwas Comedy.
Ich war mir nicht wirklich sicher ob das Filmen oder Fotografieren erlaubt war, weil sie vor der Aufführung was mit Kamera gesagt haben. Es hätte auch sein können, dass sie einfach nicht wollten, dass man einen Blitz auslöst.
Weil ich mir unsicher war, habe ich nur 1-2 Fotos heimlich gemacht.



Auch wenn man nicht wirklich was verstand, war es wieder sehr interessant gewesen. Die Aufführung konnte man für 30 Minuten genießen. Zum Anfang wurden die Charaktere vorgestellt, was aussah wie ein Intro eines Dramas.
Die Geschichte wurde gemischt mit etwas Fantasy, was aber auch sehr gelungen herüberkam. Es war eine sehr tolle Aufführung.

Danach wollten wir eigentlich zurück zum Plaza zur Terakoya bzw Klassenzimmeraufführung, aber als wir uns die Beschreibung durchlasen, dachten wir uns, dass das vielleicht nichts für uns wäre, da wir leider nichts verstanden. (Hach ja, wir müssen uns wirklich mal wieder hinsetzen und japanisch lernen ;__;)
Stattdessen haben wir erst einmal unser Foto mit einer der Samurais nachgeholt und Mummel ist dann wieder rauchen gegangen, während wir diesen Ort unter dem Kirschbaum genossen und die Blüten beobachten, wie sie vom Baum fielen. *__*



Da wir gerade mal dort waren, sind wir noch ins Hibari Misora Museum, wo es anscheinend um eine bekannte Schauspielerin ging. Im oberen Stockwerk gab es das Japanese Movie Archive, wo es viele Filmposter gab und auch Schauspieler vergangener Jahre vorgestellt wurden.
Ich kenne zwar viele Schauspieler, aber eher die der Neuzeit, daher kannte ich davon leider niemanden.
Mir waren nur ein paar Filmposter der neueren Film bekannt.



Dort fand man auch einen Goldenen Bären, verliehen bei der Berlinale 1963 für den Spielfilm „Die Nackte Sonne“ aus Japan.


Danach war unser Rundgang beendet. Es war später Nachmittag, der Park machte auch langsam zu. Wir entschieden uns noch ein wenig bei der Kyoto Station unsere Zeit zu vertreiben. Und ja, dort haben wir auch wieder ein wenig Geld gelassen.
Wir wollten eigentlich auch mal den Sakura-Kaffee vom Starbucks probieren, aber wir waren leider zu spät. Anscheinend gabs den nur im März, denn im Angebot gab es nun den Apricot Honey Frappuccino mit Soya. Diesen haben ich und Hoshi prompt probiert und waren auch davon mehr als begeistert.


Danach steuerten wir den Heimweg nach Kobe an, wo wir gegen 22 Uhr im Hotel waren. Für unsere Verhältnisse mal recht früh. Aber ab und an muss das auch mal sein, vor allem wenn man oftmals gegen 1 oder sogar 2 Uhr Nachts erst schlafen geht. XD



sAn

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