Eigentlich wollten wir am Montag
unsere verrückte Idee in die Tat umsetzen, für einen Tag
schnell nochmal nach Tokyo zu fahren. Aber nachdem wir gesehen haben,
dass am Abend nur noch Züge fahren, wo wir hätten nochmal in Osaka
umsteigen müssen und dass es dann ziemlich spät geworden wäre,
haben wir unseren Plan niedergelegt und haben stattdessen entschieden
nach Kyoto zu fahren.
Unser Ziel für diesen Tag war
der Toei Uzumasa Eigamura bzw. Toei Studio Park. Das war auch etwas,
was schon seit langem auf meiner Liste stand, aber zeitmäßig nie zu
realisieren war.
Es handelt sich dabei um einen
Filmpark, der besonders für Liebhaber japanisch-historischer Serien
und Filme interessant ist. Aber er ist auch ideal, um einen kleinen
Einblick in das „alte Japan“ zu bekommen.
Wenn man großes Glück hat, wird man sogar Zeuge eines richtigen Filmdrehs. Doch so viel Glück hatten wir an diesem Tag leider nicht.
Wenn man großes Glück hat, wird man sogar Zeuge eines richtigen Filmdrehs. Doch so viel Glück hatten wir an diesem Tag leider nicht.
Es gab einen kurzen Stopp in
Shin-Osaka, bevor wir dann in Kyoto innerhalb von 30 Minuten ankamen.
Von der Kyoto Station stiegen
wir in die Sagano JR Line. 10 Minuten später waren wir an der
Hanazono Station angekommen, wo wir noch ein Stückchen laufen
mussten. Aber dank eines kurzen Blicks aufs Navi fanden wir gut
dorthin.
Es ist ein gut überschaubarer
Park, nicht zu groß dass man Zeitnot hatte auch ja alles zu
schaffen, aber auch nicht zu klein, so das man sich schnell
langweilte.
Es war auch nicht sehr viel los.
Wenn man bedenkt, dass im Rest Kyotos wahrscheinlich Touri-mäßig
die Hölle los war, genossen wir die Ruhe im Studio Park. Auf manchen
Bildern siehst's sogar oft so aus, als ob niemand außer wir
dagewesen wären. XD War aber nicht so ^__~
Hach~ ich als Fan des alten
Japans war natürlich hin und weg. Es hatte einen total schönen
Flair, vor allem auch mit der Kirschblüte noch dazu. Zunächst gingen wir
durch die Yoshiwara Street, das damalige Rotlicht Milieu.
Allgemein konnte man in viele
Häuser und sich anschauen, wie die Häuser damals ausgestattet
waren. Es gab auch ein Filmset der Serie Heiji Zenigata. Leider kenne
ich das Programm nicht, müsst ich mal googeln.
Als wir um die Ecke gingen sahen
wir an dem einen Haus ein Samurai angelehnt. Kein Mensch war sonst zu
sehen, man hätte meinen können man ist in einem Taiga-Drama
eingetaucht. XD
Er winkte manchen Leuten zu, damit sie um die
Ecke gehen, da dort etwas vor sich ging.
Wir gingen auch einmal hin und
sahen, dass es auf der Straße eine kleine Vorführung gab.
Zusehen war ein Shinsengumi
(hier wurde er von einer Frau gespielt), wie dieser mit jemanden
anderen kämpfte. Hach~ beeindruckend! I LOVE IT!!!
Später wurden an gleicher Stelle noch Kinder in den Ring gezogen, die dann auch gegen die Samurais kämpfen konnten, da diese ihre Familie "bedrohten". XD
Als wir gehen wollten entdeckte ich einen jungen hübschen Samurai hinter mir und mir kam der Gedanke, dass wir unbedingt noch ein Foto mit einem machen müssen.
"Aber das kann man ja später
machen", sagten wir uns, "wir gehen erste einmal weiter".
Leider fanden wir diesen
Samurai, den ich so gut fand, nicht mehr, stattdessen haben wir
ein Foto mit einem etwas älteren Samurai gemacht. Das Foto ist aber
auch richtig klasse geworden, welches ihr dann im späteren Verlauf
des Eintrages sehen dürft. ^__^
Wir gingen dann zunächst zum
Plaza, wo wir einen Ninja über die Dächer krochen sahen. Wir
fragten uns zuerst „Ist der echt??“, aber nein, war er nicht. Es
war eine Puppe. Aber trotzdem cool gemacht.^^
Dort gab es auch einen schönen
Platz wo Mummel rauchen konnte. Das war unter einem großen
wunderschönen Kirschbaum, der schon sehr viele Blüten verloren
hatte. Es sah wunderschön aus, wie Schnee.
Hoshi fand auch dort ihre
begehrte Münze ^__^
Danach gingen wir über die
Nihonbashi Brücke, die recht steil war, und kamen dann irgendwann am
Nakamuraza Theater an. Dort gab es einige Aufführungen und wir
hatten Glück das gerade eine begonnen hatte. Wir gingen promt
herein.
Die Aufführungen die es gab
waren alle frei, nur für die extra Attraktionen wie das Ninja House, der
Irrgarten oder Haunted House musste man noch drauf zahlen.
Es war eine Aufführung eines
Straßen Performers der Edo Periode, dessen Humor man erst einmal
verstehen musste, was natürlich für Nicht-Japanischsprechende recht
schwer war. Er zerschnitt zum Beispiel ein Blatt in Einzelteile und
wollte dann demonstrieren, wie er sich mit dem gleichen Katana sein
Arm aufschlitzt. Die Blutspur war dann letztendlich drauf geschminkt,
was er auch so schön demonstrierte.
Weiter ging es zum Location
Studio, wo einem demonstriert wurde, wie ein Jidaigeki-Film (Film
geschichtlichen Inhalts) gedreht wird.
Auf der Bühne hinter Glas war
ein Regisseur und zwei Darsteller. Der Regisseur erklärte uns alles
und gab den Schauspielern immer Anweisungen, wie sie die Szene zu
spielen hatten. Wie die Szenen in einem Film oder Serie aussehen würde, konnte man anhand eines Bildschirmes beobachten.
Dort zeigte man uns auch wie sie
zum Beispiel alle vier Jahreszeiten vor die Kamera bringen.
Sie probten dann auch einen
kleinen Kampf, wo sie durch die Luft sprangen oder Waffen durch die
Gegend warfen.
Zum Schluss wurde alles, was
geprobt wurde, an einem Stück vorgeführt. Natürlich mit einem
lustigen Ende. Da hat der Ninja einfach mal den Samurai umgebracht,
obwohl das vollkommen anders im Drehbuch stand. Natürlich sollte der Samurai heldenhaft siegen. XD
Danach gingen wir weiter und
schauten was wir uns noch alles angucken konnten und wo wir alles
auch rein wollten. Der Eintritt in die einzelnen Attraktionen kostete
immer 500 Yen pro Person. Wenn man alles mitmachen würde, wäre das
recht teuer. Es sei denn man kauft sich das Spezial-Ticket, was nur
ein wenig teurer war als der normale Eintritt. Aber leider haben wir
davon erst später erfahren.
Wir wollten es uns aber auf
keinen Fall nehmen lassen und steuerten direkt auf das Haunted House
zu, ohne das Mummel wusste, was wir vor hatten. Hehehe xD
Am Eingang, nachdem wir bezahlt
haben, wurde uns zunächst ein paar Anweisungen gegeben, dass wir nicht
filmen oder fotografieren dürfen.
Als wir drei rein gingen wurde
uns nochmal ein kleiner Film gezeigt, der uns darauf hinwies, was uns
dort drin erwartet und das wir bedenken sollen, dass es auch nur
Menschen sind, die uns da erschrecken. Gut zu wissen, ne? ^_~
Ja und dann ging die Tür auf.
Wir hakten uns alle ein und schritten voran.
Whoah~ es war zu genial, Leute!
XD
Es war ein sehr kleines Haunted
House und man war denke ich nach 10 Minuten wieder draußen. Also
nicht zu vergleichen mit der 1 Stunde im Haunted House im FujiQ
Highland. Aber dafür passierte auch viel mehr
Wir schrien des öfteren mal,
erschreckten uns und wollten oft einfach nur durchrennen. XD
Da kam von oben kalte Luft oder
hinter dir ging die Tür auf und jemand rannte auf dich zu.
Am grusligsten fand ich den
altjapanischen blutverschmierten Raum, wo überall Puppen saßen und man hörte das
Kichern eines Kindes. Project Zero lässt grüßen! Da hat ich echte
Gänsehaut. XD
In dem Moment ging natürlich
hinter uns die Tür auf, ein grummeliges „Whaaa~“ war zu hören und
wir sind dann einfach nur gerannt! XD
Es war so genial! Definitiv ein
kleines Highlight für uns und des Parks gewesen.
Unsere Hände zitterten danach
sogar ein wenig xD
Nach dieser tollen Darbietung
sind wir weiter im Park herumgelaufen, sind in den einen oder anderen
Souvenir-Laden rein, haben ein bisschen was gekauft und hatten dabei
immer die Uhr im Blick, da wir die Ninja-Show nicht verpassen
wollten.
Doch bis dahin war noch jede Menge
Zeit, so entschieden wir uns in das dazugehörige Restaurant zu
gehen.
Da ich an dem Tag weniger
experimentierfreudig war aß ich nur klassische Pommes. Mummel aß
Hamburger und Hoshi bestellte sich aus versehen ein Kinder-Menü ^^“
Danach hatten wir auch noch ein
wenig Zeit uns die Gegend anzuschauen, bevor wir dann zurück zum
Nakamuraza Theater gingen, wo die beliebteste Show vorgeführt wurde. Die
Ninja Show. Eine akrobatische Aufführung gemischt mit etwas Comedy.
Ich war mir nicht wirklich
sicher ob das Filmen oder Fotografieren erlaubt war, weil sie vor der
Aufführung was mit Kamera gesagt haben. Es hätte auch sein können,
dass sie einfach nicht wollten, dass man einen Blitz auslöst.
Auch wenn man nicht wirklich was verstand, war es wieder sehr interessant gewesen. Die Aufführung konnte man für 30 Minuten genießen. Zum Anfang wurden die Charaktere vorgestellt, was aussah wie ein Intro eines Dramas.
Die Geschichte wurde gemischt mit etwas Fantasy, was aber auch sehr
gelungen herüberkam. Es war eine sehr tolle Aufführung.
Danach wollten wir eigentlich
zurück zum Plaza zur Terakoya bzw Klassenzimmeraufführung, aber als
wir uns die Beschreibung durchlasen, dachten wir uns, dass das vielleicht nichts für uns wäre, da wir leider nichts
verstanden. (Hach ja, wir müssen uns wirklich mal wieder hinsetzen
und japanisch lernen ;__;)
Stattdessen haben wir erst einmal unser Foto mit einer der Samurais nachgeholt und Mummel ist dann wieder rauchen gegangen, während wir diesen Ort unter dem Kirschbaum genossen und die Blüten beobachten, wie sie vom Baum fielen. *__*
Stattdessen haben wir erst einmal unser Foto mit einer der Samurais nachgeholt und Mummel ist dann wieder rauchen gegangen, während wir diesen Ort unter dem Kirschbaum genossen und die Blüten beobachten, wie sie vom Baum fielen. *__*
Da wir gerade mal dort waren,
sind wir noch ins Hibari Misora Museum, wo es anscheinend um eine
bekannte Schauspielerin ging. Im oberen Stockwerk gab es das Japanese
Movie Archive, wo es viele Filmposter gab und auch Schauspieler
vergangener Jahre vorgestellt wurden.
Ich kenne zwar viele
Schauspieler, aber eher die der Neuzeit, daher kannte ich davon
leider niemanden.
Dort fand man auch einen
Goldenen Bären, verliehen bei der Berlinale 1963 für den Spielfilm
„Die Nackte Sonne“ aus Japan.
Danach war unser Rundgang beendet. Es war später Nachmittag, der Park machte auch langsam zu. Wir entschieden uns noch ein wenig bei der Kyoto Station unsere Zeit zu vertreiben. Und ja, dort haben wir auch wieder ein wenig Geld gelassen.
Wir wollten eigentlich auch mal
den Sakura-Kaffee vom Starbucks probieren, aber wir waren leider
zu spät. Anscheinend gabs den nur im März, denn im Angebot gab es nun den Apricot Honey Frappuccino mit Soya. Diesen haben ich und Hoshi prompt probiert und waren auch
davon mehr als begeistert.
Danach steuerten wir den Heimweg nach Kobe an, wo wir gegen 22 Uhr im Hotel waren. Für unsere Verhältnisse mal recht früh. Aber ab und an muss das auch mal sein, vor allem wenn man oftmals gegen 1 oder sogar 2 Uhr Nachts erst schlafen geht. XD
sAn
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