Nun komme ich zu unserem Hotel in Kobe,
wo wir die zweite Hälfte unseres Urlaubes verbrachten.
Es war nicht nur eine große Umstellung
von so einer riesigen und vielbeschäftigten Stadt wie Tokio in eine
kleinere Stadt wie Kobe zu reisen. Abends ist da nicht so wirklich
viel los auf den Straßen, man musste auf einmal auf der anderen Seite der Rolltreppe
stehen und die U-Bahnen sind alles andere als voll (wie das zu den
Stoßzeiten ist, weiß ich allerdings nicht). Trotzdem ist Kobe die sechstgrößte Stadt Japans, wie ich erfuhr.
Anfangs war die Umstellung zwar etwas
schwierig, aber nach 'ner Zeit freundete ich mich immer mehr mit der
Stadt an und ich kann heute sagen, dass ich Kobe wirklich gerne habe.
Das wäre schon so eine Stadt für mich, nicht zu groß wie Tokyo,
aber auch nicht zu winzig.
Aber es soll ja hier nicht direkt um
die Stadt Kobe gehen, sondern eher um das Hotel.
Unser Hotel, Pearl City Hotel Kobe,
befand sich auf Port Island, also auf der künstlich erbauten Insel.
Wenn man nicht gerade ein Auto hatte, musste man mit dem Port Liner
fahren, um auf die Insel zu gelangen. Die war leider immer etwas
teurer als die normalen Metro Lines. Der Port Liner ist übrigens
fahrerlos und wenn man ganz vorne saß, hatte man manchmal das Gefühl,
man fährt Achterbahn.
Aber es soll in dem Artikel auch nicht
um den Port Liner gehen, sondern um unser wundervolles und
einzigartiges Hotel!
Lest den letzten Satz bitte mit sehr
viel Ironie! Denn es war alles andere als wundervoll.
Wir waren ziemlich enttäuscht gewesen.
Im Internet auf den Fotos sah das
3-Sterne Hotel nämlich um einiges besser aus als in echt.
Und auch wenn die Lobby wirklich edel
aussieht, sobald man in eines der Zimmer geht, erkennt man, dass
nicht das ganze Hotel edel ist. "Außen hui, innen pfui", sagten wir
uns immer.
Wir wurden erst einem Zimmer
zugewiesen, was gar nicht ging. Es war dreckig, staubig und wir
wollten uns gar nicht ausmalen, was das für seltsame Flecken an der
Wand waren.
Wir entschieden, uns zu beschweren und
ein anderes Zimmer anzufordern, welches wir dann auch bekamen. Aber
die Dame vom Empfang machte uns auf den Weg dorthin schon keine
großen Hoffnungen, dass das andere Zimmer besser sei. Na wenigstens
sind sie ehrlich ... =__=
Wir checkten kurz die Lage und nachdem
wir sahen, dass es ein wenig sauberer war als das andere, bezogen wir
stattdessen dieses Zimmer.
Allerdings war es trotzdem nicht gerade
schön. Na ja ... wenn man aus so einer schönen Wohnung in Tokio
kommt, ist es sicher schwierig einem zufrieden zu stellen.
Natürlich war das Zimmer recht klein,
aber in Japan darf man leider nichts anderes erwarten.
Überraschenderweise konnte ich aber
dort besser schlafen. Was vielleicht daran lag, dass ich mein eigenes
Bett hatte (nichts gegen dich, Hoshi^^) und das Bett auch riesig und
sehr gemütlich war.
Man hatte leider keinen Schrank, in dem
man irgendetwas reinlegen konnte. Hieß also für uns, die ganze Zeit
aus dem Koffer zu leben.
Fernsehprogramm war dieses Mal besser,
alle bekannten Sender dabei gewesen, nur waren wir in der Woche immer sehr spät erst wieder auf dem Zimmer und
dann hatte ich meist auch keine Lust mehr irgendwas zu schauen.
Das Klo hatte zwar auch ein paar
Funktionen, aber leider keinen beheizbaren Sitz. Es hatte zwar auch ein paar Zusatzfunktionen, aber noch lange nicht so viele wie das wunderbare Klo aus Tokio.
Das Wasser was aus der Leitung kam, war
irgendwie komisch. In Japan ist man meist chlorhaltiges Leitungswasser gewöhnt, was aber auf das Wasser im Hotel nicht zutraf. Ich
und Hoshi haben kurze Zeit später auch seltsamen Ausschlag auf Armen
und Rücken bekommen.
Wir haben natürlich den Zimmerservice
genutzt. Jeden Tag, bis auf ein paar Ausnahmen, haben sie bei uns sauber und die
Betten gemacht. Was mir das eine Mal zum
Verhängnis wurde.
An einem Tag habe ich aus lauter Hektik
meine Schlafklamotten unter meine Decke getan, so wie ich es Zuhause
immer mache.
Ja … die waren dann weg! Nicht mehr
auffindbar. Da hat wohl der Zimmerservice einfach das gesamte
Bettzeug genommen und nicht darauf geachtet, ob sich was darunter
befindet.
Eigentlich wollten wir am Empfang unten
danach fragen, aber irgendwie fielen uns nicht wirklich die richtigen
Worte ein, damit die auch wirklich verstehen, was wir von denen
wollen.
Daher habe ich meine Schlafklamotten
aufgegeben und mir was anderes zum Schlafen aus meinem Koffer
gesucht. Waren ja nur noch ein paar Tage.
Aber trotzdem ziemlicher Mist seitens
des Hotels.
Wir haben auch immer so eine Art
Hausmantel aufs Bett gelegt bekommen. Nicht diese Haus-Yukatas, eher
noch etwas westlicher geschnitten. Haben wir natürlich nie angezogen
und da wir die nicht brauchten, haben wir sie immer in den Schrank
getan, wo der Berg von Tag zu Tag größer wurde, denn der
Zimmerservice hat immer wieder neue aufs Bett gelegt, ohne die alten
einzusammeln (da sie sie im Schrank wahrscheinlich auch nicht gesehen
habe). XD War schon irgendwie witzig.
Ja ansonsten … das Personal war an
sich ganz nett, außer das der eine so gut wie kein Englisch sprach,
was ich etwas unpraktisch für ein Hotel finde. Dafür waren sie in
anderen Sachen wieder aufmerksamer und sehr freundlich.
Der größte Pluspunkt war wohl der
Hotel Shuttle Bus, den wir jeden Tag fast stündlich nutzen konnten.
Und das kostenlos. Damit sparten wir jede Menge Geld, das wir sonst
für den teuren Port Liner ausgeben hätten müssen.
Dafür, dass das Hotel recht
enttäuschend war, war es relativ teuer. Was einem noch
zusätzlich geärgert hat.
Also von unserer Seite ist das Hotel nicht zu empfehlen.
sAn
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