Samstag, 15. Juli 2017

[2017.04.13] Enoshima und der Daibutsu von Kamakura

Sonnig ging es weiter in Enoshima. Ein Ausflugsziel, wo ich schon immer mal hinwollte, weil ich es aus so einigen Serien und Filmen gesehen habe und auch weil ich von Bekannten viel von gehört habe. Es ist auch einer der beliebtesten Tagesausflüge, wenn man in Tokyo ist.

So ging es für uns mit dem Zug nach Enoshima. Eigentlich wollten wir den Enoshima-Kamakura-Freepass nehmen. Dort war der Fahrpreis hin und zurück inbegriffen, plus ein paar Vergünstigungen. Doch ich befürchtete, dass wir eh die meiste Zeit nur in Enoshima sein werden und da würde sich der Pass nicht ganz so sehr lohnen.

Wir fuhren von Tokyo zunächst nach Fujisawa, um von dort ein paar Minuten weiter nach Katase-Enoshima zu fahren. Insgesamt fuhren wir knapp 1 ½ Stunde von Akihabara aus (soweit ich aber gesehen habe, gibt es bessere Verbindungen am Wochenende, wo man mit dem Romancecar durchfahren kann, aber zu diesem noch eine Extragebühr zahlen muss).

Um möglichst viel von dem Tag zu haben, waren wir auch schon sehr früh unterwegs, so dass wir kur nach 10 Uhr in Enoshima waren.

Es war zwar ein sehr sonniger Tag, aber wie man es von Städten, die am Meer liegen kennt, war es sehr windig. Das merkten wir sofort, als wir aus der Enoshima Station herauskamen. Die Katase-Enoshima-Station ist schon ein Hingucker für sich, muss ich sagen. Sie wurde nach dem Unterwasserparadies „Der Palast des Drachenkönigs“ designet.


Wir gingen zunächst zum Infozentrum, an dem wir zufällig vorbei kamen. Dort holten wir uns ein paar Ortskarten und versorgten unser Stempelbuch mit ein paar weitere wunderschönen Motiven. Wir haben nun auch endlich ein eigenes Buch, in den wir jeden Stempel verewigen können. Fehlen zwar die von den letzten Urlauben, aber es wird sich trotzdem einiges zusammensammeln. Allein nach dem Urlaub haben wir 20 verschiedene Stempel.

Zur Erklärung. Enoshima ist eigentlich nur eine kleine Halbinsel und ein Ortsteil der Stadt Fujisawa. Um Enoshima zu erreichen muss man vom Ortsteil Katase über eine Brücke laufen, was wir dann auch taten, nachdem wir uns mit Hilfe der Karte orientiert haben.




Auf Enoshima angekommen geht man eine Straße mit vielen Souvenir-, Essensläden und Restaurants entlang. Es war zwar erst halb 12, wir wollten aber trotzdem schon mal was essen gehen, damit wir unseren Trip durch Enoshima ohne eine zwischenzeitliche Suche nach Essen unterbrechen mussten. Da entdeckten wir ein Hello Kitty-Restaurant. Das erste Hello Kitty-Restaurant, in dem wir waren. Ich bin kein großer Fan von Hello Kitty, ich mag andere Charaktere lieber, aber ich fand es trotzdem extrem niedlich, allein die Gestaltung des Restaurants war sehr süß. An jedem zweiten Tisch war eine große Hello Kitty platziert, Tisch- und Wanddeko durftem natürlich auch nicht fehlen. Selbst die Tischbeine waren ganz nach dem Geschmack von Hello Kitty-Fans designet.





Das Essen wurde natürlich auch so hergerichtet, dass es nach der berühmten Katze aussah. Nur schnell merkte ich, dass sich das Restaurant auf Seafood spezialisierte, halt passend zu einer Stadt, die am Wasser liegt. Ich, die kein Fisch isst und noch nicht mal den geringsten fischigen Geschmack mag, war das natürlich nicht gerade sehr praktisch gewesen. Ich versuchte mit meinem Handy ein paar der Gerichte zu übersetzen, nur leider war der Empfang des Poket-WiFi nicht sonderlich gut. Ich versuchte es daher mit Pasta. Mummel bestellte sich Curry Rice.


Wie sollte es auch anders sein, meine Pasta schmeckte komplett nach Fisch, Krabben oder was auch immer. Ich versuchte aber trotzdem ein paar Happen herunterzubekommen, auch wenn ich vieles übriggelassen habe, weil ich es nicht lange aushielt und ich auch nicht wollte, dass mir total übel wird. Mummel hatte mit ihrem Curry Rice Glück und ich bereute es, nicht das gleiche bestellt zu haben. Da war wohl nur ganz wenig Seafood eingearbeitet.

Na ja, den ekligen Nachgeschmack bekam ich durch eine heiße Schokolade mit Hello Kitty Marshmallow dann auch noch weg. Wer also gerne Seafood isst, für dem ist das Restaurant genau richtig. Soweit ich weiß gibt es aber auch noch andere Hello Kitty Restaurants, die sich nicht nur auf Seafood spezialisieren.


Nachdem wir mehr oder weniger gestärkt für den Tag waren, schauten wir uns zunächst ein paar der Läden an, bevor wir dann zum roten Schreintor kamen, der einem weiter hoch zum Schrein Hetsunomiya führte. Es gab VIELE Treppen. Es gab auch einen Fahrstuhl, für den man etwas bezahlen musste. Wir wollten uns das Geld aber sparen, auch wenn Mummel das dann irgendwann bereute. Denn das waren nicht die letzten Stufen, die wir an diesem Tag hoch- und herunterstiegen.

Ich muss sagen, ich finde Enoshima wirklich wunderschön. Nicht nur der Blick auf die Insel mit dem Leuchtturm, sondern auch der Flair, mit den Schreinen, mit den Katzen und das Meer. Ich habe mich dort richtig wohl gefühlt und ich hätte liebend gerne noch mehr Zeit dort verbracht, obwohl wir eigentlich fast alles gesehen haben.



Weiter sind wir entlang an wunderschön geschmückten Gärten hoch zum Enoshima Leuchtturm. Für den Turm und den dazugehörigen Garten musste man noch extra Eintritt bezahlen. Ein paar Tage später startete ein Blumenfestival. Es wurde schon vieles hergerichtet, aber hier und dort sah man noch Gärtner, die voll bei der Arbeit waren. Der Park war wirklich schön, mit so vielen verschiedenen Blumen und Bäumen.








Man durfte 41 Meter hoch auf den Leuchtturm und bekam auf 101 Meter Höhe über den Meeresspiegel eine 360 Grad-Aussicht hinter Glas aber auch unter freiem Himmel geboten. Nur blöd, wenn es dort oben noch viel windiger war, als unten. Aber man konnte trotzdem den wundervollen Ausblick genießen.


Danach liefen wir weiter und gingen zur Küste und zur Ryuren no Kane (Liebesglocke der Drachen).





Ryuren no Kane - als Pärchen muss man gemeinsam an
der Glock läuten und für seine Liebe beten

Nur da gab es irgendwann eine Sackgasse und man musste wieder zurück und das hieß schrecklich viele Treppenstufen herauf laufen …

Das nächste Mal, falls wir da noch mal hinfahren sollten, würde ich gerne noch mal in die Iwaya Höhlen oder an den Hafen. 

Nachmittag, als unsere Füße von den vielen Treppen schon müde waren, machten wir eine kleine Pause, bevor es dann zur Enoden-Enoshima-Station ging. Die Enoden-Bahn ist sehr berühmt, sie fährt im relativ langsamen Tempo an der Küste entlang aber auch durch kleine Ortschaften und durch Alleen hindurch, was vor allem im Frühling und Herbst wunderschön ist. Durch die Kirschblüten-Allee sind wir aber nicht gefahren, da hätten wir ein paar Stationen eher einsteigen oder in die andere Richtung fahren müssen.

Wir stiegen bei der Hase-Station aus. Von dort ging es Richtung Große Buddha Statue von Kamakura. Auf den Weg dorthin gönnten wir uns noch ein leckeres Soda-Softeis, was total lecker war! Nach ungefähr 10 Minuten erreichten wir dann auch schon den Tempel Kōtoku-in. 200 Yen kostete der Eintritt. Man musste nicht lange suchen, bis man die berühmte Buddha-Bronzestatue fand. Sie beeindruckt durch ihre 13.35 Meter. Es ist die zweitgrößte Buddha-Statue Japans (in Nara steht die Größte), aber die größte Freistehende. Für 20 Yen darf man eigentlich auch in die Statue hineingehen, aber als wir dort waren, kurz nach17 Uhr, war der Eingang leider schon geschlossen.



Daibutsu von Kamakura

Wir suchten uns ein kleines Plätzchen, um uns ein bisschen auszuruhen, die Gegend zu genießen und um etwas zu essen.

Folgend ging es wieder zurück nach Enoshima, wo wir uns ein schönes Plätzchen auf der Brücke suchten, von wo wir den Sonnenuntergang sehen konnten. Und da war er endlich, der Fujisan! Enoshima ist auch bekannt dafür, dass man von dort aus auch Blick auf den Fuji hat, aber auch nur bei sehr klarem Wetter. Wir hatten leider wieder mal Pech, am Tag konnten wir ihn leider nicht sehen. Doch am Abend, während des Sonnenuntergangs sah man seinen Umriss, was wunderschön war.





Nachdem wir auch nochmal kurz am Strand waren, gingen wir zurück zur Katase-Station und somit Richtung Tokyo und nach Hause.

Wer in Tokyo ist, dem kann ich Enoshima wirklich nur ans Herz legen. Kurz abschalten von dem Großstadtgetümmel. Besonders im Sommer soll die Insel sehr schön sein, aber sicherlich etwas voller durch Touristen, wodurch man sich aber trotzdem nicht abschrecken lassen sollte. Ich fand den Tag wirklich total schön, ich hab es geliebt!!

sAn

Hier noch ein paar Katzen aus Enoshima



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen