Am Tokyo-Abreisetag mussten wir
ziemlich früh aufstehen, da wir gegen 10 Uhr mit dem Shinkansen
Richtung Kobe fahren wollten.
Japan Rail Pass |
Einen Tag zuvor haben wir uns den
Rail-Pass geholt, den wir in Deutschland bereits beantragt
haben. Mit diesen können wir für einen günstigen Preis durch ganz
Japan mit den Shinkansen und allen JR-Lines fahren. Wenn man bedenkt,
wie teuer so manche Shinkansen-Strecken sein können, ist dieser
Pass, der nur den Touristen angeboten wird, einfach perfekt.
Am Morgen haben wir noch letzte Sachen
gepackt, wie bereits erwähnt hatten wir jetzt schon Übergewicht,
und haben unser Apartment sauber gemacht.
Weil wir so zufrieden mit dieser
Wohnung waren, haben wir dem Vermieter auch noch eine kleine Message
hinterlassen. Uns war dort schon klar, dass wir die Wohnung echt
vermissen werden. Sogar mehr als uns lieb war, wie wir dann später
feststellten.
Die Herausforderung bestand nun darin
mit unserem vielen Gepäck erst mal zur JR-Station zu kommen und dort
in die Yamamote-Line zu kommen, die um diese Zeit sehr überfüllt
ist.
Letztendlich sind wir dann auch
getrennt gefahren, weil wir alle mit unseren Koffern nicht in das
Abteil gepasst haben. Zuerst bin ich (San) gefahren, Mummel und Hoshi
haben dann den nächsten Zug genommen. Das ist ja das tolle an der
YamamoteLine, dass sie alle paar Minütchen fährt.
Ab einer bestimmten Station wurde es
dann zum Glück auch etwas leerer in dem Zug.
Wir sind dann bei der Tokyo-Station
ausgestiegen, um von dort mit dem Shinkansen Hikari nach Shin-Kobe zu
fahren. Das richtige Gleis zu finden war eine weitere Herrausforderung, aber nachdem wir kurz jemanden fragten, wussten wir dann auch bescheid.^^
Im Shinkansen |
Da wir uns Plätze reserviert hatten,
war das auch kein wirkliches Problem gewesen, nur leider konnten wir
nicht zusammensitzen, weil der Zug schon fast komplett ausgebucht
war.
Aber wenigstens waren wir alle in dem
selben Abteil.
Mummel saß anscheinend neben einen
älteren Komponisten, der die ganze Zeit Notenblätter vor sich hatte
und fleißig komponierte. Ich hatte einen älteren Mann neben mir zu
sitzen, der irgendwann anfing zu schnarchen ^^“
Naja …
Aber das war noch lange nicht das, was
diese Zugfahrt ausmachte.
Irgendwann als wir ungefähr die Hälfte
unserer Fahrt hinter uns hatten (von Tokyo nach Kobe fährt man an
die 3 Stunden, die Städte sind 424 km voneinander entfernt), ging
auf einmal das Licht aus und der Zug hielt an. Und das auf schiefer
Fahrbahn.
Die Schaffner rannten durch die Wagons
und die Durchsage sprach auch etwas verschnauft. Und da man mal so
überhaupt gar nichts verstand, bekamen die drei unwissenden
Ausländer natürlich ein klein wenig Angst.
Hoshi hatte neben sich Kanadier sitzen,
die anscheinend ein klein wenig Japanisch konnten. Sie meinten zu
ihr, dass sie durchsagten, dass wohl der Zug defekt wäre.
Ja, wir Deutschen malten uns schon ein
Horrorszenario in unserem Kopf aus. „Mit unserem schweren Gepäck
mit alle den anderen vielen Leuten aus dem Zug raus und warten bis
Schienenersatzverkehr kommt. =___=“
Ja … aber nach 10 Minuten ging das
Licht wieder an und der Zug fuhr weiter.
Was genau das Problem war, haben wir
dort nicht erfahren. Ein paar Tage später, als ich nach Japan-News
googelte, erfuhr ich, dass es zu diesem Zeitpunkt, als wir im Zug
saßen ein Erdbeben in der Gegen gegeben haben soll. So um die Stärke
6, wenn ich mich recht erinnere. In Japan ist das dann so, dass die
Züge sich automatisch dann abschalten deswegen.
Ja, da hatten wir dann unsere Antwort.
Da haben wir wohl ein Erdbeben miterlebt, es aber gar nicht gespürt,
was natürlich gut für uns war, die mal so gar keine Erfahrungen mit
Erdbeben hatten.
Ja, nachdem der Zug letztendlich um die
3 Minuten später in Shin-Kobe eintraf machten wir uns auf die Suche
nach unserem Hotel Shuttle Bus. Wir suchten und suchten, bis wir dann
iiirgendwann auf dem Boden einen direkten Wegweise fanden.
Ja in Japan sollte man auch öfter mal
auf den Boden schauen, wenn man den richtigen Weg finden will. XD
Unser Hotel, das Pearl City Hotel Kobe,
bot uns einen kostenlos Shuttle Bus an, der uns jederzeit zu den
Bahnhöfen Shin-Kobe und Sannomiya brachte. Dummerweise dachten wir,
dass nur die Hin- und Abreise vom Hotel kostenlos war und man sonst
bezahlen musste. 2 Tage später wurden wir eines besseren belehrt,
bis dahin sind wir immer schön teuer den Portliner gefahren. ^^“
Bevor unser Shuttle Bus uns ins Hotel
brachte, haben wir uns am Shin-Kobe Bahnhof noch was zu trinken
gekauft und noch etwas ausgeruht.
Als der Bus dann kam, wollte der Fahrer
dann ganz lässig unsere Koffer in den winzigen Bus hiefen. Ja,
nichts mit lässig, er wusste ja nicht das wir aus Tokyo kommen und
wir Übergewicht hatten ^^“ Sorry nochmal.
Ja, er hatte ganz schön mit unseren
Koffern zu kämpfen, klemmte sie zwischen die Sitze und einen direkt
bei ihm vorne am Fahrersitz.
Die Fahrt zwischen Shin-Kobe und
unseren Hotel dauerte ungefähr 25 Minuten. Von Sannomiya zum Hotel
fuhr man 15 Minuten.
Das Wetter an diesem Tag war leider
nicht ganz so schön, was unsere Stimmung etwas trübte. Doch unsere
Stimmung sollte schon bald so was von in den Keller rutschen.
Als wir am Hotel ankamen, kam ein
anderer vom Hotel, leider auch ein etwas älterer Mann, und wollte
unsere Koffer rausholen. Das hat er wohl glaube ich ziemlich schnell
bereut. Der arme Kerl tut mir jetzt noch leid. XD
Ja, das Einchecken war kein Problem.
Das Hotel sah vom Eingang und von der Lobby auch recht ordentlich und
schick aus.
Wir haben ein Zimmer im 11. Stockwerk
bekommen. Das Hotel hatte 15 Stockwerke (aber ohne Nummer 13).
Wir dann mit dem Fahrstuhl
hochgefahren, in unsere Zimmer gegangen und wurden mächtig
enttäuscht. Sehr altmodisch, alt, dreckig und etwas stickig.
Undefinierbare Flecke an den Wänden, Staub. Als man den Fernseher
anmachte wurde man mit nem Pornosender begrüßt. =_=
Nach ein paar Minuten sind ich und
Hoshi dann runter zur Rezeption. Hoshi hat sich dann beschwert, wie
dreckig das Zimmer sei und das wir gerne ein neues haben möchten.
Dies bekamen wir dann auch. Die Dame von der Rezeption ging dann mit
uns zum neuen Zimmer. Auf den Weg dorthin meinte sie noch zu uns,
dass die anderen Zimmer vielleicht nicht besser sein. =_= Jaja... da
sahen die Fotos im Internet sehr viel besser aus und die
Topbewertungen verwunderten uns auch immer mehr.
Wir schauten uns das neue Zimmer mit
der Dame zusammen an. Es war jedenfalls besser, wenn auch nicht
super. Die Dame bat uns dann unsere Sache aus dem alten Zimmer zu
holen und das neue Zimmer, was ebenfalls im 11. Stockwerk bloß auf
der anderen Seite war, zu beziehen.
Die Enttäuschung war groß. Vor allem
nach dem super Apartment in Tokyo, was wir spätestens zu diesem
Zeitpunkt mächtig vermisst haben.
Während Hoshi und Mummel ihre
Enttäuschung freiheraus äußerten, wollte ich mir durch diese blöde
Hotelzimmer den Urlaub nicht vermiesen lassen und wollte das beste
daraus machen. Ich versuchte natürlich die anderen beiden auch von
diesen Gedanken zu überzeugen. Ob es mir gelang, weiß ich nicht,
aber irgendwann stieg unsere Laune auch wieder.
Für diesen Tag war aber nicht mehr
viel zu machen. Natürlich war ich auch traurig gewesen, dass das
Hotel ein Griff ins Klo war.
Für uns hieß es dann auch für den
Rest des Urlaubs aus dem Koffer zu leben, was natürlich recht
unschön ist. Denn es gab leider keinen Schrank.
Da wir nicht so lange in dem
Hotelzimmer verweilen wollten und wir auch Hunger hatten, sind wir
dann gleich in den 7-Eleven Kombini gegenüber rein und haben uns
eine Kleinigkeit gekauft.
Das haben wir dann in der Nähe eines
kleinen Wasserfalls gegessen.
Danach sind wir nochmal kurz hoch aufs
Zimmer, schauten was wir an dem Tag noch so machen konnten und
brachen dann auch schon auf.
Da wir ja noch nicht wussten, dass wir
immer mit dem Shuttle Bus kostenlos zum zentralen Bahnhof Sannomiya
gebracht werden können, fuhren wir zunächst immer mit dem
Portliner. Unser Hotel befand sich nämlich auf Kobes Port Island,
einer künstlich erschaffenen Insel, auf der es meist nur Hotels, ein
Ikea, ein Hafen mit dem Kobe Airport gibt.
Der Portliner hatte die Besonderheit,
dass er ohne Fahrer fuhr. Wenn man ganz vorne saß und direkten Blick
auf die Gleise hatte, fühlte man sich schon fast wie auf einer
Achterbahn xD
Aber auch von der Seite raus zuschauen,
konnte ein wenig beängstigend sein, da der Portliner erhöht und
auch über eine Brücke fuhr.
Aber an sich war er ganz cool. Wir
amüsierten uns nur immer über die englische Durchsage „Doors will
open on the right“. Das „right“ hat die Stimme ja mal sowas von
extrem sanft ausgesprochen. Wir konnten oftmals nicht mehr vor
Lachen. XD
Pasmo und Suica aufladen |
Wir haben uns an diesem Tag
entschieden, zum Hafen von Kobe zu fahren, das hieß also: nach
Harborland. Dazu sind wir nach Sannomiya gefahren und sind dort
umgestiegen. Die Subway zu fahren ist dort eine teure Angelegenheit
X_X Teurer als in Tokyo, sag ich euch. Da war es oftmals günstiger
mit der JR zu fahren, was wir auch leider etwas später erfuhren.
Aber naja, wir waren schon froh zu
wissen, dass wir auch in Kobe unsere Suica und Pasmo Card problemlos
nutzen konnten.^^
Wenn man aus dem sehr lebhaften Tokyo
kommt, wo SO VIELE Menschen sind, fand man es schon fast komisch in
die so leeren Metros in Kobe zu steigen. Auch abends auf der Straße
war nicht mehr so viel los, was aber auch mal ganz angenehm war,
nachdem man über eine Woche Tokyo hinter sich hatte.^^
In Harborland angekommen suchten wir
erst mal auf diesem großen Bandhof den richtig Ausgang und die
richtige Richtung zu laufen.
Der Weg zum Hafen war schön beleuchtet
und in der Nähe gab es auch ein Gebäude, was wirklich wundervoll
ringsherum beleuchtet war, selbst die Springbrunnen. Man konnte dort
heiraten.
Und letztendlich erkannten wir, dass
Harborland echt ein romantisches Fleckchen ist. Die Liebe spürte man
regelrecht in der Luft. Harborland bei Nacht sieht wirklich
wundervoll aus. Viele Paare sind dort und genießen die schöne
Aussicht. Kiss FM gab es dort, wie auch ein Liebesbrief-Postkasten.
Auch zu erwähnen das schöne Riesenrad, mit dem wir dann später
auch gefahren sind.
Wenn man dort ein perfektes Date hätte,
wo der Typ einen direkten Heiratsantrag machen würde, könnte man
direkt das passende Hochzeitskleid in einer der Läden kaufen, sich
wunderschöne Fingernägel machen lassen und anschließend in dem
schönen beleuchteten Gebäude, das ich bereits erwähnte, heiraten.
Haha xD
Elvis Presley |
Bevor wir aber beim Hafen waren,
machten wir noch einen kurzen Stopp bei der Elvis Presley Statue, die bis 2009 wohl noch in Harajuku (Tokyo) gestanden hat, aber dann nach
Kobe transportiert wurde. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt dort war,
wurde auch Musik gespielt.
Beim Hafen angekommen, suchten wir uns
dann einen Ort, wo wir was richtiges essen konnten, denn bis dahin
hatten wir noch keine richtige Mahlzeit an diesem Tag zu uns
genommen. Zu meiner und Mummels Freude fanden wir das Restaurant
Bikkuri Donkey dort beim Harborland. Wir kannten das Restaurant schon
von unserer letzten Japanreise 2014, wo wir irre leckeres
Hamburger-Fleisch gegessen haben.
Auch dieses Restaurant war wieder toll
gestaltet und war auch recht groß. Wenn man Glück hatte, wurde
einem ein Sitz am Fenster zugewiesen, wo man direkten Blick auf den
Hafen hatte.
Wir hatten an diesem Abend nicht ganz
so großes Glück, trotzdem konnte man von unserem Platz aus auf das
Oriental Hotel schauen. Ja, ein Hotel in dem wir sehr gerne
eingecheckt hätten xD
Ich und Mummel haben uns wieder den
Hamburger bestellt, wo der Kartoffelsalat in dem Hamburger war. Hoshi
hat sich Steak bestellt.
Bei Hoshi ist es so, dass sie, wenn sie
was leckeres isst, Gänsehaut bekommt. Und so war es auch bei ihrem
Steak-Fleisch … und die Gänsehaut wollte gar nicht mehr aufhören.
Sie war mehr als begeistert.
Hammer toll war auch unsere Strawberry
Milk. *___* Irre lecker sag ich euch. Außer das uns die riesen
Eiswürfel ziemlich störten, weil wir wegen diesen nicht richtig an
unsere Erdbeerstückchen kamen. Dazu mussten wir die Eiswürfel erst
mal heraus sammeln, die wir dann in Mummels leere Kaffee-Tasse taten.
In Japan wird fast jedes Getränk mit
ein Haufen Eiswürfel serviert. Blöd, wenn man als Ausländer nicht
weiß, wie man sagt, dass man die Getränke ohne haben möchte. ^^“
Strawberry Milk <3 |
Nach dem wirklich richtig leckeren
Essen entschieden wir uns aufs Riesenrad zu gehen.
Wir wurden von zwei echt niedlichen
Typen empfangen. Mit einem 800 Yen Eintritt wurden wir, die Treppe
hoch, von zwei Frauen begrüßt, die uns dann direkt in unsere Kabine
wiesen.
Leider war es an diesem Abend ein wenig
windig und wir haben das auch ein klein wenig unterschätzt. Es
schaukelte schon ganz schön im Riesenrand. Aber wir dachten uns,
wenn die einem bei dem Wetter noch damit fahren lassen, muss es ja
noch okay sein.
Aber trotz Wind war es wirklich sehr
schön. Natürlich wurde sehr romantische Musik während der Fahrt
gespielt. ^___^
Als wir dann aus aussteigen wollten,
gab es wohl Personalwechsel und die hübschen Jungs, von denen wir
die Karten kauften, empfingen uns dann beim Aussteigen ^___~
Danach sind wir noch am Hafen entlang
gegangen und haben die Aussicht genossen, sind bis zum Kobe Porttower
gelaufen. Von dort haben wir uns dann auf den Weg zur nächstgelegenen
Metro-Station gemacht, um zu unserem Hotel zu fahren.
So ging unser Anreisetag und erster Tag
in Kobe zu Ende.
sAn
T.T
AntwortenLöschenOh mann, jetzt vermisse ich "mein" Kobe wieder so sehr!!!!
Der Hafen ist wirklich wunderschön. Vor allem bei Nacht.
Mit dem Riesenrad bin ich noch nicht gefahren, aber hat es bei euch auch die Farben gewchselt?
Und ja, das Oriental Hotel ist klasse. Da würde man gerne mal unterkommen^^
Schade, dass euer Hotel so oll war. Aber so hattet ihr noch mehr Motivation euch "mein" schönes Kobe anzusehen. (Sorry, ich liebe es sehr <3 Vor allem lernt man dann die netten Ecken kennen, wenn man eine Weile da war....)