Samstag, 30. Juni 2018

[2018.05.09] Kagoshima & Sakurajima

Der 9. Mai war nicht nur unser Jahrestag unseres ersten Konzertes (genau auf den Tag genau vor 10 Jahren war unser erstes Konzert und das erste Mal, dass wir L'Arc~en~Ciel in Paris sahen) … es sollte für uns auch das erste Mal nach Kagoshima gehen. Da wir da ein wenig länger mit dem Zug fuhren, sind wir ein wenig früher als gewöhnlich aufgestanden.

Für Kagoshima wollten wir schönes Wetter haben, sonst hätten wir den Ausflug dorthin von vornherein absagen können. Denn Kagoshima ist besonders schön, wenn man einen schönen Blick auf den dort noch aktiven Vulkan hat.

Am 9. Mai hatten wir das erste Mal wieder richtig schönes Wetter. Kein Regen, Sonne, aber noch etwas bewölkt. 


Kagoshima befindet sich ca. 280 km von Fukuoka entfernt. Diese Strecke konnte man dank des Sakura-Shinkansen innerhalb von 1,5 Stunden hinter sich legen. Als man bei der Kagoshima-chuo Station ankamen, wurde man gleich mit großen Pappaufstellern des aktuellten Taiga-Dramas Segodon begrüßt. Das diesjährige historistische NHK-Drama spielt dort in Kagoshima, daher wurde überall für die Serie geworben. 


Historisches Taiga-Drama 2018 "Segodon"

Ich bin dann gleich zur Information gegangen, um uns dort einen Tagespass, den Welcome Cute Pass für ca. 1.000 Yen zu kaufen. Das ist ein Tagesticket für Bus, Tram und Fähre. Danach ging es erneut mit der Straßenbahn weiter. Wir stiegen bei der Suizokukan-guchi Station aus, von wo wir ca. 10 Minuten bis zum Fähren-Terminal gelaufen sind. Aber schon vorher konnten wir schon einen ersten Blick auf den Sakurajima werfen. Der Sakurajima ist einer der aktivsten Vulkane Japans, es kann zu mehreren kleinen Eruptionen am Tag kommen. Zur Beruhigung … an diesem Tag gab es wohl keine.


Die Fähre, die uns rüber zum Sakurajima bringen sollte, stand schon bereit. Vom obersten Deck hatte man natürlich auch tolle Sicht auf die kleine Inseln mit dem großen Vulkan. Die Fährenfahrt dauerte nur wenige Minuten. 




Angekommen mussten wir erst einmal überlegen, wo genau wir hin möchten, dann auf der Insel konnte man mehr machen, als vorher angenommen. Allerdings bräuchte man dafür jede Menge Zeit. Ich denke, es wäre auch eine schöne Gegend zum Wandern. Wir wollten zunächst zum Besucherzentrum und zum naheliegenden Fußbad. Selbst dieser Weg bis dorthin war länger, als man sich das vorgestellt hat. Nicht ohne Grund fuhren da einige Busse. In dem Besucherzentrum gab es eine Art Natur-Ausstellung und noch ein paar Erklärungen zu dem Vulkan. Insgesamt eine sehr kleine Ausstellung. 

Der Ort ist bekannt für Rettich. Und sie führen den Weltrekord an.
Der größte Rettich, den man auf Sakurajima fand, wog 31,1 kg!
Dies ist eine Nachbildung.


Hinter dem Besucherzentrum befand sich das Fußbad. Mit heißem Vulkanwasser. Es war wirklich sehr angenehm und für müde Füße sicherlich genau das richtige! Wer einmal dort ist, sollte auf jeden Fall dort hin, um ein paar Minuten zu entspannen und den wundervollen Ausblick auf den Sakurajima zu genießen!


Vulkanwasser~

Wir wollten dann eigentlich zum Dinosaurierpark, aber der wäre zu Fuß sicherlich ziemlich weit weg gewesen, daher sind wir dann in den View Bus gestiegen. Dieser brachte einem bis zur höchsten Aussichtsplattform, zum Yunohira Observatory. Bis dorthin gab es allerdings noch ein paar Stopps. Der Bus hielt immer ca. 5-10 Minuten, Zeit genug um schnell mal ein Foto zu machen. Danach stiegen wieder alle ein und dann ging es weiter. Ich kam mir manchmal vor wie bei diesen japanischen Busfahrten, wie es sie in Europa geben soll. XD 



Oben auf der Aussichtsplattform bekam man sogar 15 Minuten Zeit. Es gab dort oben einen kleinen Shop und einen schönen Blick auf Kagoshima und natürlich auf den Sakurajima, der einem natürlich von dort gigantisch vorkam. Nur leider war die Spitze des Vulkans noch immer durch dicke Wolken bedeckt. 

Soweit ich mich erinnere, war man eine gute Stunde mit dem Bus unterwegs gewesen, bevor man wieder unten bei der Fähre ankam. Wir haben dann auch gleich die nächste Fähre zurück nach Kagoshima genommen. Wir wollten zum Schluss noch zum Sengan Garden, allerdings hatten wir unsere Schwierigkeiten die richtige Bushaltestelle zu finden. Wir haben eine Frau an einer Bushaltestelle gefragt, doch leider konnte sie kein einziges Wort Englisch, aber sie wollte uns trotzdem so gerne weiterhelfen. Ich habe dabei versucht die paar Wörter, die ich Japanisch konnte, zu verstehen. Sie wollte uns so gesagt ein Stück begleiten. Wir sind mit ihr in den nächsten Bus eingestiegen, der uns zurück zur Kagoshima-chuo Station brachte. Und da merkte ich schon, dass es jedenfalls nicht die Route war, die ich fahren wollte. Denn so würden wir einen riesengroßen Umweg machen. Nun gut, aber nun saßen wir in diesem Bus. Bei der Kagoshima-chuo Station sind wir dann umgestiegen. Die Frau führte uns noch zum richtigen Steg. Sie war extrem hilfsbereit, sie hat sogar so lange mit uns gewartet, bis der Bus kam und hat dem Busfahrer Bescheid gegeben, wohin wir wollten. Eigentlich wollte sie ganz wo anders hin, aber sie wollte sicher gehen, dass wir ja auch in den richtigen Bus steigen. Sie hat wohl auch jemanden auf LINE nach ein paar englischen Sätzen gefragt. Sie wollte zum Beispiel wissen, warum wir denn ausgerechnet nach Kagoshima kommen. Ich habe versucht langsam zu sprechen und einfaches Englisch zu benutzen, aber ich denke nicht, dass sie etwas verstanden hat. ^^“ Aber wie ich doch die Hilfsbereitschaft mancher Japaner liebe!

Während wir mit dem Bus fuhren, merkten wir relativ schnell, dass wir bei dieser Verkehrslage wohl sehr lange bis zum Sengan Garden brauchen würden. Wenn wir angekommen wären, hätten sie wahrscheinlich gleich zu gemacht. Wir waren uns lange unschlüssig. Wir sind sogar bei der Sonderausstellung zum Taiga-Drama vorbeigefahren. Leider wusste ich nichts von dieser Ausstellung, sonst wären wir wohl gleich zu Beginn dort hingefahren. Leider haben wir uns entgegen entschieden, weil wir zu dem Zeitpunkt noch dachten, wir würden es bis zum Sengan Garden schaffen. Letztendlich haben wir uns doch spontan umentschieden … sind dann bei Saigos Grab ausgestiegen, was allerdings auch wieder die falsche Haltestelle war. Wir mussten dann eine ganze Station laufen und dann steil bergauf. Dadurch fing beim Bein wieder an wehzutun. Nur falsche Entscheidungen getroffen und dadurch den ganzen Nachmittag versaut. Das kratzte ziemlich an der Laune. :( 

Aber erst einmal eine weitere kleine Geschichtsstunde zwischendurch: Kagoshima ist unter anderem bekannt für Saigo Takamori. Vielen sicherlich bekannt als "Der letzte Samurai". Er war einer der einflussreichsten Samurais, der gegen die Modernisierungs Japan und das Öffnen des Landes gegenüber anderen Nationen war. Bei der sogenannten Satsuma-Rebellion rebellierte er mit ein paar Gefolgsleuten gegen die japanische Regierung, die den Samurai sogar verbieteten ihre stolzen Schwerter zu tragen.  In seinem Heimatort Kagoshima hielt er seine letzten Schlachten und starb während der Schlacht auf Shiroyama. Nachdem er verwundet wurde, befahl er einem Kameraden ihn zu enthaupten, um seine Ehre zu wahren.

Des Weiteren kommt auch die berühmte Tenshoin aus Kagoshima, auch bekannt als Atsuhime. Sie war die Ehefrau von Tokugawa Iesada, dem 13. Shoguns der in einer sehr ereignissreichen Zeit regierte.

Saigo Takamori

Auf dem Weg hoch zum Shiroyama Observatory sind wir einer Katze begegnet, die mit irgendetwas spielte. Und als wir sahen mit was genau, haben wir uns kaum getraut, an ihr vorbei zu gehen. Sie hat mit einer kleinen SCHLANGE gespielt. Sie hat sie richtig durch die Luft gewirbelt. O_O Whoa, eklig. Ich hasse Schlangen. Wir haben den richtigen Moment abgepasst und sind schnell vorbei. 

Die mutige Katze, die es mit
einer Schlange aufgenommen hat!

Dann kamen wir endlich auf dem Shiroyama an. Und es wurde einem ein wundervoller Ausblick auf den Sakurajima und Kagoshima geboten. Und wir hatten endlich etwas Glück, der Himmel hat sich etwas aufgeklärt und auch die Spitze des Vulkans war diesmal wunderbar zu sehen! Es war wirklich wunderschön, auch etwas unreal. Kein Foto kann richtig zeigen, wie schön der Ausblick wirklich war. Seit ich das Taiga-Drama Atsuhime gesehen habe, ein Drama das teilweise in Kagoshima spielte und wo auch öfter mal der Sakurajima gezeigt wurde, wollte ich irgendwann auch mal so einen schönen Blick auf den Vulkan werfen. Und es war wirklich wunderschön. Das hob ein wenig meine Laune, ich war glücklich. ^__^ 



Danach ging es wieder mit dem Bus zurück. Allerdings wollte unsere Pechsträhne noch nicht so wirklich aufhören an diesem Tag. Zunächst haben wir einen falschen Bus genommen, mit dem wir hätten nicht mit unserem Tagespass fahren dürfen. Aber der Busfahrer war trotzdem so nett und hat uns mitgenommen. Wir stiegen an der Satsumagishihi-Mae Station aus. Wir hofften, dass wir dort irgendein Restaurant finden, denn viel gegessen haben wir an diesem Tag leider noch nicht. Doch leider gab es dort so gut wie nichts. Noch nicht mal irgendwelche Kombinis. :/ 


Haben dann noch kurze Stopps beim Satsuma Retainers Monument, bei der Tenshoin/Atsuhime Statue und der Saigo Takamori Statue eingelegt. Sind dann zur naheliegenden Busstation, damit wir dann den Weg Richtung Bahnhof antreten konnten. 



Nur doof, wenn keine Busse mehr von dort fuhren. Ja, ich sagte ja, ... die Pechsträhne ging weiter. Ich wusste erst nicht, wie wir nun zurück zum Bahnhof kommen sollten. Hatten schon die Idee uns ein Taxi zu nehmen. Doch dann hat mir Google Maps noch den Weg zur nächsten Straßenbahn-Haltestelle gezeigt. Unsere Rettung! An die habe ich kaum mehr gedacht. So sind wir dann doch noch problemlos wieder zur Kagoshima-chuo Station gekommen. Dort haben wir uns erst einmal das nächst beste leckere Restaurant gesucht und haben uns viel Zeit gelassen, um uns etwas zu entspannen. 


Leider ist der Tag nicht so gut verlaufen. Bus fahren in Japan finde ich immer noch sehr anstrengend und kompliziert und wenn alles noch so zeitig schließt, macht es die Sache nicht wirklich einfacher. 

Trotzdem würde ich super gerne noch einmal nach Kagoshima. Vielleicht auch 2 Tage bleiben mit einer Übernachtung, denn dort gibt es recht viel zu sehen. So konnte man alles nicht richtig genießen und man konnte aufgrund des Zeitdrucks nicht wirklich viel sehen. 

Nachdem wir uns eine Sitzplatzreservierung geholt haben, ging es mit dem Shinkansen wieder zurück zur Hakata-Station in Fukuoka.


sAn

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